Mit dem Auslöschen des Olympischen Feuers gingen vor kurzem die 30. Olympischen
Spiele der Neuzeit zu Ende und sie werden in mancher Hinsicht bei vielen Menschen
noch lange in guter Erinnerung bleiben. Die Briten haben sich bei der Organisation
und Durchführung der Spiele sozusagen selbst übertroffen. Sie haben bewiesen, wie
wichtig für jeden Anlass die sorgfältige und detaillierte Vorbereitung ist. Dies
ist auch bei kynologischen Anlässen nicht anders, obwohl selbst unsere größten Veranstaltungen
bei weitem nie die Beteiligung und Resonanz von Olympischen Spielen erreichen können.
Man kann sich fragen, weshalb selbst wenig bekannte Sportarten derart viele Zuschauer
an die Bildschirme zu locken vermögen, während unsere Großanlässe, die es zweifellos
gibt, von den TV-Sendern meist sträflich vernachlässigt werden. Im Rahmen des wissenschaftlichen
Symposiums des vergangenen Jahres wurde dieses Thema ansatzweise behandelt und es
wurden Wege aufgezeigt, wie dieser Aspekt verbessert werden kann. Es liegt nun an
uns, diesen Umstand zu analysieren und zu verbessern. Das Lösungswort in dieser
Frage heißt wahrscheinlich "Action".
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Hans W. Müller
Präsident der FCI
Pigmentanomalien
Bei Hunden gibt es häufig Pigmentstörungen. Im Allgemeinen lassen sie sich nur schwer
mit Sicherheit diagnostizieren und dazu sind meistens Biopsien (Entnahme von Gewebeproben)
und histopathologische Untersuchungen notwendig.
Außerdem sind Pigmentanomalien schwer zu behandeln und darüber hinaus ist der Pigmentverlust
häufig bleibend. Wenn der Hund direktem Sonnenlicht ausgesetzt ist, sollten Sie
deswegen nicht vergessen, Sonnenschutz an den betroffenen Hautstellen zu verwenden.
Wenn zu viele Pigmente in der Haut und im Fell vorhanden sind, sprechen wir von
Überpigmentierung. Weist nur die Haut eine Überpigmentierung auf,
so wird das als Melanodermie bezeichnet, sind nur die Fellhaare betroffen, als Melanotrichie.
Genetische Ursachen für die Überpigmentierung
Lentigo. Die Ursache für Lentigo ist unbekannt, obwohl für Hunde eine
Papillomavirusinfektion postuliert wurde. Es gibt keine besondere Rassen- oder Geschlechtsprädisposition.
Jedoch kommt es im Allgemeinen bei Hunden mittleren Alters (1 bis 4 Jahre) und bei
alten Hunden vor. Die krankhaften Veränderungen zeigen sich als fleckige oder mosaikartige
Hautbereiche mit übermäßiger Pigmentierung, die sich vergrößern können, meistens
auf dem Bauch und der Brust. Bei Lentiginosis profusa handelt es sich um eine erbliche
Form von Lentigo, die bei Möpsen und Zwergschnauzern auftritt. Eine Behandlung ist
nicht erforderlich, da es sich nur um einen Schönheitsfehler handelt.
Erworbene Ursachen der Überpigmentierung
- Postinflammatorische Überpigmentierung
Bei Hunden sind verschiedene Reaktionsmuster bekannt. Zu beobachten sind ein gitterartiges
Aussehen der Pigmentflecke bei Infektionen (Bakterien- oder Pilzinfektionen, wie
Pyodermie, Dermatophytose oder Überempfindlichkeit) und chronischer Allergie. Sie
kann als Komedonenbildung mit blau/grauen Überpigmentierungsflecken bei Demodicosis
und Nebennierenrindenüberfunktion auftreten oder als diffuse Überpigmentierung bei
Funktionsstörungen der endokrinen Drüsen, wie Schilddrüsenunterfunktion, Sertoli-Zellen-Tumor
und Neben¬nieren¬rinden-überfunktion (Cushing-Syndrom). Die Ursache muss behandelt
werden und die Heilungsaussichten sind gut.
- Acanthosis nigricans.
Bei Dackeln tritt diese Erkrankung ohne erkennbare Ursache auf. Dabei zeigt sich
eine Überpigmentierung beidseitig in den Achselhöhlen. Die sekundäre Acanthosis
nigricans tritt bei allen Rassen auf, und zwar in Zusammenhang mit Allergie, chronischem
Hautjucken und Endokrinopathie und führt zu Änderungen in der Pigmentierung, insbesondere
bei Schilddrüsenunterfunktion. Sie erscheint bei einer Atopie (Überempfindlichkeit)
mit Anzeichen auf dem Bauch sowie als Pedal pruritis (Juckreiz an den Pfoten) und
Otitis externa (Ohrenzwang) oder bei Schilddrüsenunterfunktion als beidseitiger
Haarausfall (Alozepie) an den Flanken.
Die Behandlung muss lokal (antibakterielles-/fungizides Shampoo, Glucocorticoidcreme,
Antischuppenshampoo) und systemisch (Melatonin, Prednisolon und Vitamin E, orale
Einnahme) erfolgen.
- Tumour hypermelanosis (Melanom, Basalzelltumor, Mastozytose - Urticaria pigmentosa,
epidermaler Nävus).
- Melanotrichie.
Wird assoziiert mit der Heilung tiefer entzündlicher Verletzungen (Vaskulitis, Pannikulitis)
und der Resolution einer endokrinen Krankheit oder einer Stoffwechselkrankheit (Nebennierenrindenüberfunktion).
Eine verminderte Pigmentierung der Haut oder der Haare wird Unterpigmentierung
genannt. Betrifft sie nur die Haut, so wird sie als Leukoderm bezeichnet, und beim
Fehlen von Pigmenten im Haar als Leukotrichia.
Genetische Ursachen für die Unterpigmentierung
- Vitiligo. Tritt hauptsächlich bei Jungtieren auf, ist ungewöhnlich bei Hunden, ohne
geschlechtliche Präferenz. Zu den davon betroffenen Rassen gehören die Belgischen
Tervueren-Schäferhunde, Deutsche Schäferhunde, Collies, Rottweiler, Dobermann und
Riesenschnauzer. Vitiligo tritt insbesondere an der Nase, den Lippen, der Mundschleimhaut,
der Gesichtshaut und den Fußballen auf. Die Depigmentierung kann vorübergehend oder
bleibend sein. Es gibt keine wirksame Behandlung. Gelegentlich repigmentieren manche
Tiere vollständig ohne ärztliche Behandlung. Allerdings muss die depigmentierte
Haut mit Sonnenschutzmitteln geschützt werden.
- Klein-Waardenburg-Syndrom (WS3). Tritt bei jungen Tieren auf und es gibt keine geschlechtliche
Prädisposition. Besonders betroffene Rassen sind Bullterrier, Sealyham-Terrier,
Collies und Dalmatiner. Zum Krankheitsbild gehört das Fehlen von Pigmenten im Haar
und in der Haut (weiße Tiere), Taubheit und blaue oder verschiedenfarbige Augen
(Irisfarbe). Es gibt keine Behandlungsmöglichkeit und betroffene Tiere sollten nicht
für die Zucht eingesetzt werden.
- Nasendepigmentierung „rosa Nase“. Keine geschlechtliche Prädisposition, vor allem
Jungtiere betroffen. Zu den hauptsächlich betroffenen Rassen gehören gelber Afghane,
Samojede, Siberian Husky, Alaskan Malamute, Labrador Retriever, weißer Deutscher
Schäferhund, Golden Retriever, Pudel, Irish Setter und Pointer. Die Pigmentierung
der Nase verblasst von Schwarz zum Schokoladenbraun/Weiß des Welpenalters. Die plötzlich
anfangende Depigmentierung der Haut bei älteren Tieren kann ein erstes Anzeichen
des eptheliotropen Lymphoms sein. Manche Tiere werden spontan wieder gesund. Es
ist keine erfolgreiche Behandlung bekannt. Bei Ausstellungshunden wird die Nasendepigmentierung
als Fehler angesehen.
- Zyklische Hämatopoese bei Hunden. Graue Collies sind für diese Krankheit prädisponiert,
wobei möglicherweise auch gastrointestinale- und Hautinfektionen auftreten. Behandlung
mit Antibiotika und Bakteriziden.
- Albinismus. Kommt bei Hunden sehr selten vor.
- Vogt-Koyanagi-Harada-Syndrom (VKH). Die Ursache ist unbekannt und der Akita ist
eine hoch prädisponierte Rasse. Im Allgemeinen betroffene Rassen sind: Samojede,
Siberian Husky, Alaskan Malamute, Shiba-Inu, Chow-Chow, Irish Setter, Dackel, Foxterrier,
Shetland Sheepdog, Bernhardiner, Fila Brasileiro und Altenglischer Schäferhund.
Nicht-kutane Symptome sind: anteriore Uveitis, verminderter oder nicht vorhandener
Pupillenreflex, Bindehautentzündung, Augensekretion, Glaukom (grüner Star), Katarakt
(grauer Star), Blindheit und Blepharospasmus (Lidkrampf). In der Mundhöhle können
Depigmentierung, Erythem und Schleimhautdefekte auftreten. Hautschädigungen zeigen
sich als Depigmentierung von Nase, Lippen und Augenlidern. Gelegentlich sind auch
die Fußballen, der Gaumen, das Scrotum, die Vulva und der Anus betroffen. Bei manchen
Hunden kann eine allgemeine Depigmentierung des Haares auftreten. Das Einsetzen
der Läsionen wurde bei Tieren im Alter ab 13 Monaten bis zu 6 Jahren beobachtet.
Eine Uveitis (Entzündung der mittleren Augenhaut) muss mit lokal oder subkonjunktival
verabreichten Glukokortikoiden behandelt werden. Wenn Hautschädigungen diagnostiziert
werden, muss entweder nur mit Glukokortikoiden behandelt werden oder in Kombination
mit Azathioprin, Oxytetracyclin, Niacinamid, Cyclosporin oder Cyclophosphamid. Bei
Hautschädigungen sollte die Behandlung mindestens 4 bis 8 Wochen dauern. Die Prognose
ist nicht besonders günstig, eine lebenslange Behandlung ist generell erforderlich.
Sekundärursachen für Unterpigmentierung
- Unfallverletzungen
- Verbrennungen
- Infektionen mit Pilzen oder Bakterien
- Medikamente, insbesondere Glukokortikoide
- Kupfermangel
- Neoplasie: Eptheliotropes Lymphom und Plattenepithelkarzinom
- Immunkrankheiten wie Lupus erythematodes, Vogt-Koyanagi-Harada-Syndrom, Pemphigus
foliaceus und Leishmaniasis
Die Haut- und Fellgesundheit kann durch die Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln verbessert
werden. Diese sollten in der Rezeptur vollständig sein und alle lebensnotwendigen
Vitamine, Mineralien, Amino- und Fettsäuren enthalten. Damit diese Nährstoffe gut
aufgenommen werden und ihre Wirksamkeit entfalten können, ist die Gabe in flüssiger
Form und als Komplettrezeptur die beste Garantie. Ein solches Mittel ist Viyo Elite.
Dr Wim Van Kerkhoven, Viyo International nv