Mit dem Auslöschen des Olympischen Feuers gingen vor kurzem die 30. Olympischen Spiele der Neuzeit zu Ende und sie werden in mancher Hinsicht bei vielen Menschen noch lange in guter Erinnerung bleiben. Die Briten haben sich bei der Organisation und Durchführung der Spiele sozusagen selbst übertroffen. Sie haben bewiesen, wie wichtig für jeden Anlass die sorgfältige und detaillierte Vorbereitung ist. Dies ist auch bei kynologischen Anlässen nicht anders, obwohl selbst unsere größten Veranstaltungen bei weitem nie die Beteiligung und Resonanz von Olympischen Spielen erreichen können. Man kann sich fragen, weshalb selbst wenig bekannte Sportarten derart viele Zuschauer an die Bildschirme zu locken vermögen, während unsere Großanlässe, die es zweifellos gibt, von den TV-Sendern meist sträflich vernachlässigt werden. Im Rahmen des wissenschaftlichen Symposiums des vergangenen Jahres wurde dieses Thema ansatzweise behandelt und es wurden Wege aufgezeigt, wie dieser Aspekt verbessert werden kann. Es liegt nun an uns, diesen Umstand zu analysieren und zu verbessern. Das Lösungswort in dieser Frage heißt wahrscheinlich "Action".

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Hans W. Müller
Präsident der FCI
5 Fragen für eine Ausstellung: Interview mit Hélène Denis und Anne-Marie Class

Wann wurde diese Ausstellung das erste Mal veranstaltet und wie war ihr Verlauf?

Plakat der ersten französischen Ausstellung in Paris (1881), die als die erste Ausstellung des“ Championnat de France“ betrachtet werden kann.

Die erste Ausstellung der Société Centrale Canine fand 1881 in „Les Tuileries“ statt. 1863 (also etwa 20 Jahre vorher) nahmen an der gleichen Ausstellung rund tausend Hunde teil. Wenn man hervorhebt, dass Frankreich auf eine lange Hundetradition zurückblickt, ist das keinesfalls übertrieben.

Sind Sie mit der diesjährigen Ausstellung zufrieden?

Nach dem allgemeinen Stimmungsbild können wir zufrieden sein. Wir hätten uns nur eine größere Zahl von Zuschauern gewünscht.


Als wie „international“ kann diese Veranstaltung angesehen werden (Aussteller, Richter usw.)?

Die Jury bestand aus 85 Richtern, darunter 25 ausländischen (d.h. 30 %).
Die Aussteller waren hauptsächlich aus Frankreich, aber auch aus Belgien (4,27 %), Deutschland (2,8 %) den Niederlanden (1,32 %), der Schweiz (1,25 %) Italien (1,06 %), Spanien (0,95 %), Großbritannien (0,48 %), Luxemburg, Russland, Polen, Dänemark, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Norwegen, Serbien, Finnland, Slowenien, Schweden, Österreich, wobei insgesamt 21 Länder vertreten waren.

Katalog der 1881 Ausstellung

Haben Sie eine Strategie, um mehr Aussteller, mehr Besucher und eine größere Medienresonanz zu erzielen? Wenn ja, welche?

Wir haben auf zwei Strategien gesetzt:
AUSSTELLER

  • Zunächst natürlich die klassischen Kanäle: Die Fachpresse, zu der wir beste Beziehungen pflegen - Bereitstellung von Ständen, Informationsaustausch vor und nach der Ausstellung.
  • Ein Visual: Es wurde ein Plakat mit einem typischen französischen Vertreter entworfen: Dem kleinen Pyrenäenschäferhund (Chien de Berger des Pyrénées), dem derzeitigen Maskottchen der SCC.
  • Wir haben stark auf moderne Kommunikationsmittel gesetzt. Den 38.000 potenziellen Ausstellern, die in einer Datenbank gespeichert sind, wurden zweimal Anmeldeformulare geschickt.
  • Es wurde eine spezifische Seite beim Internetauftritt der Société Canine de Lorraine eingerichtet, auf der alle für die Teilnahme erforderlichen Informationen abrufbar waren.
  • Das "Event" wurde auf Facebook angekündigt.

BESUCHER

  • Es wurde eine Anzeige auf der ersten Seite der wichtigsten Regionalzeitung, Le Républicain Lorrain, geschaltet, und zwar jeden Tag während der gesamten der Ausstellung vorausgehenden Woche.
  • Es wurden Pressekonferenzen vor Ort organisiert, und es wurden Pressedossiers per E-mail an über 50 regionale Medien geschickt.
  • Wir hatten eine Partnerschaft mit der Stadt Metz geschlossen, in deren Rahmen ein Zeichnungswettbewerb für Kinder organisiert wurde, mit Preisverleihung am Sonntag im Ehrenring durch Prominente der Stadt. Die Stadtverwaltung hatte uns Anzeigetafeln zur Verfügung gestellt, sowie die Stadtzeitung. Auch der Stadtreinigungsbetrieb war auf einem Stand bei der Ausstellung vertreten.
  • Präsenz in den Lokalradiosendern mit Ausstrahlung von Ankündigungen - Wettbewerbe, bei denen es Eintrittskarten zu gewinnen gab.
  • Internet: Präsenz bei verschiedenen Internetauftritten: Société Canine de Lorraine, Regionalzeitung Le Républicain Lorrain - Webausgabe - Website der Stadt Metz.
  • Artikel in verschiedenen Zeitungen.
  • Interview im Lokalfernsehsender MIRABELLE.

Außerdem hatte die Kommunikationsabteilung der SCC an Tiermedien oder Allgemeinmedien ein Pressedossier gesendet.

Müssten Sie bei der Vorbereitung einer so großen Veranstaltung auf spezifische soziale, wirtschaftliche oder landeseigene Bedingungen Rücksicht nehmen?

Es ist zu sagen, dass wir wirklich kein Glück hatten, mit der Ankündigung (im Oktober 2011) der Durchfahrt des Radrennens "Tour de France" in Metz am Freitag und Samstag der Championatsausstellung.
Abgesehen davon, dass der Verkehr in der Stadt dadurch stark beeinträchtigt war, wurde aufgrund des großen Interesses der Öffentlichkeit an dieser sehr beliebten Veranstaltung (die „Tour de France“ war seit über 12 Jahren nicht mehr nach Metz gekommen) die Aufmerksamkeit potenzieller Besucher abgelenkt.
Zu diesen Problemen kamen noch die Schwierigkeiten hinzu, sowohl für die Richter als auch für die Helfer und für die Aussteller Unterkünfte zu finden, insbesondere am Freitag.