5 Fragen für eine Ausstellung: Interview mit Hélène Denis und Anne-Marie Class
Wann wurde diese Ausstellung das erste Mal veranstaltet und wie war ihr Verlauf?
Plakat der ersten französischen Ausstellung in Paris (1881), die als die erste Ausstellung des“ Championnat de France“ betrachtet werden kann.
Die erste Ausstellung der Société Centrale Canine fand 1881 in „Les Tuileries“ statt.
1863 (also etwa 20 Jahre vorher) nahmen an der gleichen Ausstellung rund tausend
Hunde teil. Wenn man hervorhebt, dass Frankreich auf eine lange Hundetradition zurückblickt,
ist das keinesfalls übertrieben.
Sind Sie mit der diesjährigen Ausstellung zufrieden?
Nach dem allgemeinen Stimmungsbild können wir zufrieden sein. Wir hätten uns nur
eine größere Zahl von Zuschauern gewünscht.
Als wie „international“ kann diese Veranstaltung angesehen werden (Aussteller, Richter
usw.)?
Die Jury bestand aus 85 Richtern, darunter 25 ausländischen (d.h. 30 %).
Die Aussteller waren hauptsächlich aus Frankreich, aber auch aus Belgien (4,27 %),
Deutschland (2,8 %) den Niederlanden (1,32 %), der Schweiz (1,25 %) Italien (1,06
%), Spanien (0,95 %), Großbritannien (0,48 %), Luxemburg, Russland, Polen, Dänemark,
Tschechien, Slowakei, Ungarn, Norwegen, Serbien, Finnland, Slowenien, Schweden,
Österreich, wobei insgesamt 21 Länder vertreten waren.
Katalog der 1881 Ausstellung
Haben Sie eine Strategie, um mehr Aussteller, mehr Besucher und eine größere Medienresonanz
zu erzielen? Wenn ja, welche?
Wir haben auf zwei Strategien gesetzt:
AUSSTELLER
- Zunächst natürlich die klassischen Kanäle: Die Fachpresse, zu der wir beste Beziehungen
pflegen - Bereitstellung von Ständen, Informationsaustausch vor und nach der Ausstellung.
- Ein Visual: Es wurde ein Plakat mit einem typischen französischen Vertreter entworfen:
Dem kleinen Pyrenäenschäferhund (Chien de Berger des Pyrénées), dem derzeitigen
Maskottchen der SCC.
- Wir haben stark auf moderne Kommunikationsmittel gesetzt. Den 38.000 potenziellen
Ausstellern, die in einer Datenbank gespeichert sind, wurden zweimal Anmeldeformulare
geschickt.
- Es wurde eine spezifische Seite beim Internetauftritt der Société Canine de Lorraine
eingerichtet, auf der alle für die Teilnahme erforderlichen Informationen abrufbar
waren.
- Das "Event" wurde auf Facebook angekündigt.
BESUCHER
- Es wurde eine Anzeige auf der ersten Seite der wichtigsten Regionalzeitung, Le Républicain
Lorrain, geschaltet, und zwar jeden Tag während der gesamten der Ausstellung vorausgehenden
Woche.
- Es wurden Pressekonferenzen vor Ort organisiert, und es wurden Pressedossiers per
E-mail an über 50 regionale Medien geschickt.
- Wir hatten eine Partnerschaft mit der Stadt Metz geschlossen, in deren Rahmen ein
Zeichnungswettbewerb für Kinder organisiert wurde, mit Preisverleihung am Sonntag
im Ehrenring durch Prominente der Stadt. Die Stadtverwaltung hatte uns Anzeigetafeln
zur Verfügung gestellt, sowie die Stadtzeitung. Auch der Stadtreinigungsbetrieb
war auf einem Stand bei der Ausstellung vertreten.
- Präsenz in den Lokalradiosendern mit Ausstrahlung von Ankündigungen - Wettbewerbe,
bei denen es Eintrittskarten zu gewinnen gab.
- Internet: Präsenz bei verschiedenen Internetauftritten: Société Canine de Lorraine,
Regionalzeitung Le Républicain Lorrain - Webausgabe - Website der Stadt Metz.
- Artikel in verschiedenen Zeitungen.
- Interview im Lokalfernsehsender MIRABELLE.
Außerdem hatte die Kommunikationsabteilung der SCC an Tiermedien oder Allgemeinmedien
ein Pressedossier gesendet.
Müssten Sie bei der Vorbereitung einer so großen Veranstaltung auf spezifische soziale,
wirtschaftliche oder landeseigene Bedingungen Rücksicht nehmen?
Es ist zu sagen, dass wir wirklich kein Glück hatten, mit der Ankündigung (im Oktober
2011) der Durchfahrt des Radrennens "Tour de France" in Metz am Freitag und Samstag
der Championatsausstellung.
Abgesehen davon, dass der Verkehr in der Stadt dadurch stark beeinträchtigt war,
wurde aufgrund des großen Interesses der Öffentlichkeit an dieser sehr beliebten
Veranstaltung (die „Tour de France“ war seit über 12 Jahren nicht mehr nach Metz
gekommen) die Aufmerksamkeit potenzieller Besucher abgelenkt.
Zu diesen Problemen kamen noch die Schwierigkeiten hinzu, sowohl für die Richter
als auch für die Helfer und für die Aussteller Unterkünfte zu finden, insbesondere
am Freitag.